Was ist ein Habicht?
Lebensraum des Habichts
Warum ist der Habicht für Hühner gefährlich?
Kommt der Habicht zu bestimmten Tageszeiten?
Schutzmaßnahmen vor dem Habicht?
Eins steht fest: Vogel ist nicht gleich Vogel. Von flugunfähigen Vögeln wie dem Strauß, riesigen, reisenden Vögeln wie dem Wanderalbatros, winzigen Vögeln wie dem Kolibri, fasanenartigen Vögeln wie dem Haushuhn bis hin zu den Greifvögeln ist die Vielfalt endlos.
Da der Habicht in Deutschland heimisch ist und gefährlich für unsere Hühner werden kann, möchten wir dir in diesem Beitrag gerne mehr zu diesem Fressfeind erzählen und dir Tipps geben, wie du deine Hühner vor ihm schützen kannst. Denn eins steht fest: Hühner stehen oben auf seiner Speiseliste.
Unabhängig davon, ob du schon etwas über den Habicht weißt oder du zum ersten Mal von ihm hörst, in den folgenden Abschnitten wirst du alles und mehr zum Thema Habicht erfahren.
Den scharfen Augen des Habichts entgeht nichts
Was ist ein Habicht?
Um die Frage beantworten können, was genau ein Habicht ist, müssen wir uns etwas intensiver mit der Systematik der verschiedenen Vogelfamilien und -ordnungen auseinandersetzen. Doch keine Sorge, allzu schwer ist es nicht.
Da oftmals die Begrifflichkeiten Raubvogel und Greifvogel durcheinander gebracht werden möchten wir hier kurz Klarheit schaffen. Greifvögel wurden lange Zeit in der Ordnung der Raubvögel zusammengefasst, die sich aus Falkenartigen, Greifvögeln und Eulen zusammensetzt.
Doch im späten 19. Jahrhundert erkannte man, dass Eulen nicht näher mit den anderen verwandt sind, weshalb die Ordnung der Greifvögel entstand. Diese setzt sich wie aus den folgenden Familien zusammen:
- Habichtartige
- Fischadler
- Sekretär
- Neuweltgeier
Die einzelnen Familien sind allesamt größtenteils fleischfressende Vögel. So gilt auch der Habicht als Fleischfresser. Das Weibchen des mittelgroßen Raubvogels erreicht eine maximale Flügelspannweite von 125 cm und ein maximales Körpergewicht von circa 2,2 kg. Die Männer dieser Vogelart sind weitaus kleiner und leichter.
Die grundsätzlich kurzen Flügel und der lange Schwanz der Habicht weisen im adulten Alter an der Oberseite eine graubraun Färbung auf, die Unterseite ist weiß mit dunkelbraunen Querbändern. Absolutes Highlight dieses Greifvogels sind die unverkennbaren Augen. Die Färbung der Augen ist dir sicher schon bei dem oben stehenden Bild aufgefalle. Hierbei handelt es sich um ein jüngeres Tier. Die zu Beginn sehr gelblich leuchtenden Augen werden mit zunehmendem Alter dunkler und können später teilweise sogar bis ins rötliche gehen.
Trotz der auffälligen Färbung des Gefieders und der Augen ist der Habicht ein ernstzunehmender Jäger. Die kurzen Flügel und der fuchtige Körper lassen zwar keine hohen Spitzengeschwindigkeiten zu, ermöglichen jedoch eine optimale Wendigkeit auf kleinem Raum. Und diese Wendigkeit kommt dem Jäger in seinem Lebensraum zugute. Doch wo genau lebt der Habicht? Mehr dazu erfährst du im folgenden Kapitel.
Mit zunehmendem Alter werden die Augen dunkler bzw. rötlicher
Lebensraum des Habichts?
Die Frage sollte wohl eher lauten: Wo lebt der Habicht nicht? Denn gefühlt ist er überall Zuhause. Rund um den Globus trifft man den Habicht zwischen den Breitengraden 30° N - 70° N an. Somit zählt fast der gesamte Teil der nördlichen Hemisphäre zu seiner Heimat.
In anderen Worten bedeutet das: Große Teile Kanadas und Nordamerikas, Europas, Russlands sowie Asiens sind durch den Habicht beheimatet. Doch warum kommt diese Vogelart in so großen Teilen der Welt vor? Stellt sie derart geringe Ansprüche an ihr Umfeld?
Im Grunde genommen Ja. Die Habitatvoraussetzungen beschränken sich lediglich auf Waldgebiete in denen das Nahrungsangebot ausreichend ist. Art und Größe der Wälder spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
In den vergangenen 50 Jahren kann zunehmend beobachtet werden, dass es den Tieren sogar in urbaner Umgebung möglich ist zu überleben. Steigende Populationszahlen können in allen europäischen Großstädten beobachtet werden. In Deutschland konnten bisher Populationen in Köln, Hamburg, Saarbrücken und Berlin verzeichnet werden. Doch wie überlebt der Habicht im urbanen Umfeld? Dies ist allein auf sein Jagdverhalten zurückzuführen. Mehr dazu findest du hier.
Warum ist der Habicht für Hühner gefährlich?
Wie in unserem Beitrag Fressfeinde bereits erwähnt, haben unsere Haushühner kaum die Möglichkeit sich zu verteidigen. Und genau dies kann ihnen beim Habicht zum Verhängnis werden. Denn die meisten Habichtarten sind ausschließlich carnivor. Doch was heißt das?
Carnivor bezeichnet bei Räubern die Eigenschaft die Beute zu erlegen, die erspäht und mit wenig Aufwand gefangen werden kann. Sollte die Futtermenge von Zeit zu Zeit nicht ausreichen, so wird der Speiseplan durch Aas ergänzt. Somit fallen die folgenden Tierarten in das Nahrungsspektrum der verschiedenen Habichtarten:
- kleine und mittelgroße Säugetiere
- Vögel und ihre Küken, sowie Eier
- Reptilien und Amphibien
- Fische
Dabei wurden die Jagdmethoden der verschiedenen Arten oftmals derart perfektioniert, so dass die Bezeichnung der Opfer mit in den Artennamen eingeflossen ist. Somit gibt es Schlangenadler, Fledermausaar oder eben auch Hühnerhabichte. Gerade die Wehrlosigkeit der Hühner lässt das Jägerherz der carnivoren Räuber höher schlagen. Die Trägheit der Tiere macht aus den Hühner für den blitzschnellen Räuber leichte Beute.
Die schlimmste Tatsache ist jedoch die, dass der Habicht sich die Möglichkeit der leichten Beute merkt. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Hühnerhabicht nach einem gescheiterten Angriffsversuch am Folgetag wiederkommt. Des Weiteren wird der Greifvogel nach erfolgreicher Jagd in den meisten Fällen so lange wiederkehren, bis die gesamte Hühnerschar ausgelöscht ist.
Der Habicht macht Jagd auf alles, was ihm vor den Schnabel kommt
Sind andere Greifvögel auch gefährlich für Hühner?
In Deutschland gibt es kaum andere Greifvögel, die unseren Haushühnern gefährlich werden können. Dennoch sollte man sich vor dem Bussard, einem Artverwandten aus der Familie der Habichtartige, in Acht nehmen. Auch wenn dieser etwas kleiner als der Habicht ist, so gilt er dennoch als Fressfeind der Hühner. Zu guter Letzt sollten wir den Sperber erwähnen. Auch dieser gehört zur Familie der Habichtartigen, macht jedoch aufgrund seiner Größe von maximal 40 cm lediglich Jagd auf Zwerghühner und Küken.
Auch der Bussard stellt für das Haushuhn eine Gefahr dar
Kommt der Habicht zu bestimmten Tageszeiten
Zumindest in unseren Regionen ist der Habicht tagaktiv. Doch genau das ist auch die Zeit, in der sich die meisten Hühner in ihrem Auslauf aufhalten. Gerade diese Tatsache macht den Habicht zu einem nicht zu unterschätzenden Fressfeind unserer Haushühner. Teilweise kreist er längere Zeit über der Schar und wartet auf die passende Gelegenheit, oder er sitzt in sicherer Entfernung um nicht entdeckt zu werden und wartet auf einen günstigen Zeitpunkt zuzuschlagen. Doch wie kannst du deine Hühner schützen? Mehr dazu im folgenden.
H2: Schutzmaßnahmen vor dem Habicht
Da der Habicht ein meister der Lüfte ist, hilft in erster Linie ein einfaches Netz was deine Hühnerschar abdeckt. Sollte es dir nicht möglich sein ein solches Netz zu platzieren, so solltest du deinen Federfreunden viele Möglichkeiten zum Schutz Suchen bieten. Auch Bäume, Sträucher und Büsche können hier ausreichend sein.
Doch gib Acht! Der Habicht lässt sich durch Netze und Versteckmöglichkeiten nicht gänzlich von deiner Schar fernhalten. Er ist ein ausgesprochen geschickter Jäger, der in der Lage ist ein derartiges Netz oder Bäume zu umfliegen. Dies ermöglicht es ihm von der Seite anzugreifen.
Wir empfehlen dir daher den gesamten Bereich deines Auslaufs von Oben und den Seiten abzudecken. Dies wird die einzige Möglichkeit sein, dich vollends vor den Angriffen eines Habichts zu schützen.
Niemand möchte sein Huhn in den Klauen dieses Greifvogels sehen