Was ist ein Marder?
Lebensraum des Marders
Warum ist der Marder für Hühner gefährlich?
Kommt der Marder zu bestimmten Tageszeiten?
Schutzmaßnahmen vor der Marder
Der Marder - der wohl am schönsten anzusehende Fressfeind unserer Hühner. Dieser Räuber ist ausschließlich nachtaktiv, wodurch man vermuten könnte, dass ein verschlossener Stall ausreicht um die Hühner zu schützen. Und genau so ist es. Solange sich im Stall keine Möglichkeiten zum Eindringen bietet, bietet dies im besten Fall bereits vollständigen Schutz gegen den Marder.
Ist dieser Fressfeind nicht schön anzusehen?
Was ist ein Marder?
Bevor wir uns mit seinem Jagdverhalten und der Frage des Schutzes vor ihm beschäftigen, möchten wir der erklären, was genau der Marder ist. Oder besser gesagt: was genau die Marder sind. Denn davon gibt es reichlich viele.
So gehören zum Beispiel Otter, Dachse, Iltisse, Nerze und Wiesel ebenfalls zur Familie der Marder. Diese Familie wiederum gehört zu den hundeartigen Raubtieren. Und durch diese Vielfalt der Marder kommt es, dass die bei uns in Deutschland vorkommenden Stein- und Baummarder oftmals fälschlicherweise mit dem Familiennamen bezeichnet werden.
Auch der Riesenotter gehört zu Familie der Marder
Doch was zeichnet diese vielen Familienangehörigen aus und was haben sie gemeinsam? Diese Frage kann aufgrund der Vielfalt der verschiedenen Marderartigen nicht eindeutig beantwortet werden. Allein bei den soeben genannten Arten wie dem Seeotter, dem Dachs und dem Wiesel wird ersichtlich, dass eine Familie nicht unterschiedlicher sein kann. Um die Frage dennoch ausreichend beantworten zu können, möchten wir uns mit der Beschreibung des Steinmarders genügen. Diese Marderart ist diejenige, die sich dem Menschen am nächsten traut.
Der Steinmarder weist einen langen, schlanken Körperbau mit erstaunlich kurzen Gliedmaßen auf. Der Schwanz hingegen ist überdurchschnittlich lang und struppig. Dieser hilft ihm die Balance bei der Jagd zu halten und schnelle Wendemanöver einzuleiten. Mit der ungefähren Größe einer Katze ist der Steinmarder ein eher kleinerer Mitstreiter unter den Raubtieren. Doch seine scharfen Zähne und sein blutrünstiger Jagdtrieb machen ihn zu einem gefürchteten Jäger.
Man darf sich nicht durch die Unscheinbarkeit dieses Jägers täuschen lassen
Lebensraum des Marders
So vielfältig der Stammbaum der Marder ist, so vielfältig fallen auch die Lebensräume der einzelnen Arten aus. Somit kommt es, dass Marder fast auf der ganzen Welt Zuhause sind. Die einzigen Gebiete, die nicht durch eine Marderart besiedelt werden, sind folgende:
- Madagaskar
- Einige abgelegene Inselgruppen
- Antarktis
Wer bis hierhin noch nicht begriffen hatte wie vielseitig die Marderfamilie ist, der hat dies höchstwahrscheinlich spätestens jetzt begriffen. Von heimischen Wäldern und Regenwäldern, über Steppen und Savannen, über Flüsse und Seen, bis hin zu Tundragebieten bewohnt die Marderfamilie den gesamten Globus.
Doch wie lebt unser Steinmarder? Im Gegensatz zu vielen Gerüchten hält er sich nicht in Waldgebieten auf sondern lässt sich eher in der Nähe von menschlicher Siedlungen nieder. Da er sich hier gerne in Scheunen und Dächern aufhält wird der Steinmarder auch oft als Dach- oder Hausmarder bezeichnet.
Warum ist der Marder für Hühner gefährlich?
Steinmarder sind Allesfresser. Auch wenn Fleisch aller Art definitiv ganz oben auf der Speisekarte steht, so befinden sich auch Beeren, Früchte und Wurzeln auf dem Speiseplan des Jägers. Doch da wir allesamt Hühnerhalter gehen, möchten wir an dieser Stelle weiter auf den Fleischkonsum der Tiere eingehen. Von Nagetieren, über Vögel, deren Eier, Fröschen und Insekten frisst das Raubtier alles, was ihm vor die Schnauze läuft.
Und genau dies kann dem ein oder anderen Hühnerhalter zum Verhängnis werden. Der Marder weist eine biologisch vorgeformte Reaktionsweise auf: den Tötungsreflex. Dieser Zwang etwas zu töten kann durch schnell, hastige Bewegungen ausgelöst werden. So kommt es vor, dass Marder in Hühnerställen eine gesamte Schar auslöschen ohne die Tiere alle zu fressen. Ein wahrer Alptraum eines jeden Hühnerbesitzers.
Kommt der Marder zu bestimmten Tageszeiten?
Ja, der Steinmarder ist größtenteils nachtaktiv, so dass du ihn am Tag in den seltensten Fällen zu Gesicht bekommen wirst. Zu dieser Tageszeit zieht er sich in seine Verstecke zurück. Die können verschiedenen ausfallen und sind primär davon abhängig, ob der Marder ländlich oder urban lebt. Ländliche Quartiere können beispielsweise Felsspalte, Wurzel- und Steinhaufen oder sogar verlassene Erdbauten anderer Tiere sein. In urbaner Umgebung richtet das Beutetier oftmals in Dachböden und Ställen ein. Daher auch die weiteren Bezeichnungen als Dach- und Hausmarder.
In der Nacht geht der Steinmarder auf Futtersuche. Auch wenn er ein guter Kletterer ist halten sich die Tiere größtenteils in der Nähe des Bodens auf. Sollte der Anreiz jedoch verlockend genug sein, scheut der Marder nichts um sein Ziel zu erreichen. Diese Eigenschaften und die Tatsache, dass Hühner Nachts reglos in ihrem Stall verharren, machen den Marder zu einem gefürchteten Jäger unter Hühnerhaltern. Wie du dich vor ihm schützen kannst erfährst du im Folgenden.
Im Schatten der Nacht geht der Marder auf Beutezug
Schutzmaßnahmen vor dem Marder
Der wahrscheinlich sinnvollste Schutzmechanismus für Hühner wäre das regungslose Verharren in einer Position. Dadurch würde der Tötungsreflex im Marder nicht hervorgerufen werden und das Tier würde sich nach dem ersten erlegten Huhn glücklich vom Acker machen. Dies ist jedoch schwer umzusetzen, daher muss der Halter für das Wohl der Tiere sorgen.
Dein Vorteil: Die Tiere sind nachtaktiv. Somit musst du dich tagsüber nicht um das Wohl deiner Hühner sorgen. Da sich deine Hühner Nachts mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen Stall o.Ä. aufhalten werden gilt es diesen mardersicher zu machen. Dies gelingt dir, wenn du einen rundherum geschlossenen Stall kreieren kannst. Besonders ist dabei darauf zu achten keine Schlupflöcher zu lassen und die Maschen der Umzäunung klein genug zu wählen. Sollte dir dies gelingen, werden du und deine Hühner Nachts zumindest keine Angst vor dem Steinmarder haben müssen. Welche weitere Fressfeinde Hühner haben und wie du dich erfolgreich vor ihnen schützt erfährst du hier.
1 Kommentar
Heute Nachmittag haben wir eins unserer Hühner ausgesaugt im Garten gefunden. Im Herbst musste schon eine unserer Laufenten dran glauben. Auch am hellerlichten Tag ausgesaugt. Marterhäufchen sind im Gelände (Hof) ebenfalls zu finden. Von unseren sechs Hühnern, die sehr zutraulich sind leben Gott sei Dank noch fünf. Zwei konnten sich verstecken. Letzten Herbst hat ein Marder den Hühnerstall des Nachbarn ausgeräumt. Was können wir tun um unsere Hühner zu schützen. Wir wollen auch wieder Indische Laufenten bestellen. Auch die wollen wir schützen.