Wie schütze ich meine Hühner vor dem Fuchs?

Wo leben Füchse?
Was fressen Füchse?
Warum ist der Fuchs für Hühner gefährlich?
Kommt der Fuchs zu bestimmten Tageszeiten?
Schutzmaßnahmen vor dem Fuchs

Unabhängig, ob in der Stadt oder auf dem Land, wer Hühner hält muss sich mit der Gefahr eines möglichen Fuchsangriffs auseinandersetzen. Er gilt als einer der klügsten und hinterlistigsten Raubtiere in Europa und stellt für nahezu alle Wildvögel und Hühner eine Bedrohung dar - meist zum Leidwesen der Halter.

Deswegen wollen wir heute näher auf den Fuchs als Tier eingehen, wo er herkommt, wie er jagt und natürlich wie du deine Hühner bestmöglich vor ihm schützen kannst.

Fuchs sitzt in Wald
Der Fuchs ist ein hervorragender Jäger

Wo leben Füchse? 

Die Frage sollte eher lauten: Wo lebt der Fuchs nicht? Der Fuchs ist sehr anpassungsfähig und kommt daher in verschiedensten Lebensräumen vor. Von der Tundra bis Nordafrika ist er angesiedelt und gilt als das Raubtier mit der weltweit größten Ausbreitung. Seine Anpassungsfähigkeit ermöglicht es im in Wäldern, in Küstenregionen, sowie im Hochgebirge bis zu einer Höhe von 4500 m zurecht zu kommen. 


Doch neuerdings dringt das früher eher scheue Raubtier immer weiter in dicht besiedelte Regionen vor. Dabei ernährt er sich meist von Komposten und Resten in Mülldeponien - oder eben auch von Hühnern. Mehr zum Thema Ernährung findet ihr hier

Fuchs auf Straße

Beobachtungen wie diese können immer häufiger gemacht werden

H2: Was fressen Füchse? 

Dass der Fuchs ein unwählerisches Raubtier ist, lässt bei einem Blick auf seine Speisekarte keine Zweifel. Sie sind Allesfresser und ernähren sich vorzugsweise von kleineren Tierchen wie Mäusen, Ratten, Eidechsen und Fröschen, als auch von kleineren Insekten, Schnecken und Regenwürmern. Für den Fall, dass der Räuber jedoch Mal auf seine Leibgerichte verzichten muss, so erfüllen auch Beeren, Früchte, Schlachtabfälle und Aas ebenso seinen Zweck. 


Doch was wird dabei offensichtlich? Der Fuchs isst mit Vorliebe Fleisch. Und zwar viel Fleisch. Ein ausgewachsener Fuchs muss bis zu 15-20 Mäusen verspeisen, um seinen täglichen Bedarf zu decken. Dies ist eine beachtliche Menge für einen derart kleinen Räuber. 


Und um diesen hohen Bedarf zu decken, streifen mittlerweile des öfteren wilde Füchse durch unsere Städte. Der Verlust der Scheu vor dem Menschen macht dies möglich. Erst waren es nur die ländlichen Gebiete, mittlerweile fühlt er sich ebenso in dicht besiedelten Lebensräumen wohl. Dies hat zur Folge, dass private Hühner- und Wildvogelgehege keine Sicherheit für die Tiere darstellen. 

Fuchs auf Landstraße
Immer öfter können Füchse in besiedelten Gegenden gesichtet werden

Warum ist der Fuchs für Hühner gefährlich?

Der Grund dafür, dass der Fuchs mittlerweile zum Albtraum jedes Hühnerbesitzers geworden ist, ist vielerlei begründet. Das Sterben von künstlich gehaltenen Wild- und Ziervögeln ist nicht nur den hervorragenden Jagdeigenschaften des Räubers geschuldet, sondern eher der Attraktivität, die die Ausweitung des Lebensraums in dichtbesiedelte Gebiete mit sich bringt. Hier muss der Fuchs keine aufwändige und teilweise gefährlichen Jagdmanöver durchführen, sondern lediglich futterträchtige Quellen finden. Und diese gibt es in den durch Menschen besiedelten Regionen zu genüge. Seien es Mülldeponien, Kompostieranlagen oder Obstgärten, hier findet der Räuber immer wonach er sucht. Doch auch bei vielen von uns im Garten dürfen unsere Hühner Bekanntschaft mit dem Fuchs machen - und immer sind wir die Leidtragenden. 


Die Fähigkeit schnell neue Verhaltensweisen zu erlernen und jede Gelegenheit zu nutzen ins Innere eines Stalls oder Geheges zu gelangen, macht es den Haltern zur Pflicht, ihre Schar ausreichend vor Fressfeinden wie diesem zu schützen. Ein trocken gefallenes Rohr, ein leicht zu untergrabenes Netz oder ein weitmaschiger Zaun stellen für den Fuchs ein leicht zu überwindendes Hindernis dar. Zusammen mit der verhältnismäßig hohen Intelligenz des Räubers steht nun einer ausgiebigen Mahlzeit nichts mehr im Wege.

Jeder kleine Spalt kann den Hühnern das Leben kosten

Welche anderen Raubtiere sind gefährlich für Hühner?

Das Huhn hat zugegebenermaßen nicht die besten Karten wenn es um Selbstverteidigung geht. Ihr Schnabel, ihre Krallen und ihr verhältnismäßig schwerfälliges Verhalten machen sie für viele Räuber zur optimalen Beute. In Deutschland sind die Top-Fressfeinde definitiv der Fuchs, der Marder, das Wiesel, der Habicht und Ratten. Über die Feinder der Hühner im Allgemeinen und zu jedem dieser Fressfeinde haben wir einen separaten Beitrag verfasst. Wir haben diese entsprechend verlinkt.

H2: Kommt der Fuchs zu bestimmten Tageszeiten?

Ja, der Fuchs nutzt größtenteils die Dunkelheit in der Abend- und Morgendämmerung. Dem Fuchs wird nicht ohne Grund nachgesagt ein listiger und heimtückischer Einzelgänger zu sein. Seine feinen und ausgeprägten Sinnesorgane wie Tasthärchen, Gehör, Geruchssinn und Augen ermöglichen es ihm selbst gut versteckte Beute zu jagen.


Mit seinen feinen Tasthaaren an Pfoten und Schnauze, ist er in der Lage die kleinsten Bewegungen in seiner Umgebung wahrzunehmen. Die Kombination aus gutem Gehör und äußerst beweglichen Ohrmuscheln, machen ihn zum Spezialisten wenn es darum geht selbst das leiseste Trampeln von Kleintieren wie Mäusen und Eidechsen zu lokalisieren. 


Sicherlich ist Nachts ein ausgeprägter Geruchssinn beim Jagen von anderen Wildtieren dienlich. Doch gerade wenn uns Menschen das visuelle Wahrnehmen unserer Umgebung ohne Hilfsmittel nichtmehr gelingt, erspäht der Fuchs, ähnlich wie die Katze auch im Dunkeln noch seine Beute von Weitem.

 
Eine derartige Kombination aus Sinnesorganen verschafft dem Räuber bei Dunkelheit gegenüber seiner Beute den entscheidenden Vorteil. Daher geht der Fuchs überwiegend zu dunklen Tageszeiten auf Beutezug.

Fuchs im Schnee

Selbst unter einer dicken Schneedecke kann der Fuchs Beute lokalisieren

Schutzmaßnahmen vor dem Fuchs

Wer Hühner hält, kommt um das Thema Fuchs nicht herum. Seine Hühner vor dem Raubtier zu schützen, ist weder kostspielig noch besonders komplex. Jedoch sollte der Bau des Geheges oder Käfigs mit Bedacht durchgeführt werden, um die Kontrolle der Brutstätte im nachhinein so einfach wie möglich gestalten zu können.


Bevor hier dir erläutern, wie du deine Hühner schützt, möchten wir betonen, dass in Deutschland nicht aktiv gegen den Fuchs vorgegangen werden darf. Dies schließt jägerisches Handeln wie Töten, Jagen und Fangen des Tieres ein. Das Jagen und Töten von Füchsen ist ausschließlich von zertifizierten Jägern unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Wenn du jedoch unsere folgenden Ratschläge befolgst, sollten deine Hühner den höchstmöglichen Schutz vor dem allseits bekannten Räuber genießen.

Einzäunen des Geheges:
Mehr und mehr Hühner wachsen in Gehegen mit Freilauf aus, die mit einem Zaun begrenzt sind. Um die Hühner vor Raubtieren und besonders vor Füchsen zu schützen, sollte der Zaun mindestens 1,80m hoch sein. Eine derartige Zaunhöhe ist den hervorragenden Klettereigenschaften des Fuchses geschuldet. Wenn man zudem noch die oberen 50 cm des Zauns nach außen formt, ist ein Eindringen durch kletternde Füchse sehr unwahrscheinlich.

Einlassen des Zauns:
Der Zaun sollte nicht nur oberhalb des Bodens Schutz gewähren. Füchse genießen den Ruf als gute Gräber, zumal sie auch unter der Erde hausen. Viele halbherzig angebrachte Zäune können somit mühelos untergraben werden. Um dies zu vermeiden ist das absenken des Zauns ins Erdreich von 80 cm ratsam.

Beschaffenheit des Zauns:
Der Zaun sollte in erster Linie aus stabilem Material gefertigt sein, da dem Räuber ein handtellergroßes Loch genügt, um die Barriere zu passieren. Bedient man sich beispielsweise an altem maroden Holz, steigt durch Witterungsverhältnisse und natürliche Abnutzung die Gefahr auf ein Schlupfloch.


Respektive der Fähigkeit sich durch kleinste Schlitze in das Innere eines abgesteckten Bereichs zu begeben, sollte der Zaun aus engmaschigen Material bestehen. Am besten, allerdings auch aufwändigsten, ist eine Ausführung wobei der Zaun aus senkrechten Streben besteht. Zusätzlich kann ein Netz als Schutz gegen Greifvögel wie dem Habicht dienlich sein.

Elektodraht:
Wer keinen Platz für einen 1,80 m hohen Zaun hat, sollte über einen Elektrodraht oder Elektrozaun nachdenken. Dieser wird optimalerweise ganz oben an der äußeren Kante zum Gehegeinneren, als auch unten 30 cm über dem Boden angebracht. Somit wird das Annähern und Suchen nach Schlupflöchern im Zaun unattrakiv für den ungebeten Gast, ohne das Tier zu verletzen oder zu quälen.

Nicht nur Pferde lassen sich davon abhalten, auch der Fuchs meidet Strom

Menschlicher Schweiß:
Bevor du jetzt deinen Hühnerstall mit verschwitzten Shirts verzierst, es gibt einen hygienischen und einfacheren Weg.


Arcinol oder Hukinol ähnelt dem Geruchs von Menschenschweiß und kann als Spray im Handel für Jagdbedarf erworben werden. Auch hier solltest du dich an die fachgerechte Anwendung herantasten und gegebenenfalls mit deinen Nachbarn Rücksprache halten.

Ultraschall:
Ähnlich wie bei Maulwürfen können die Räuber keine hochfrequenten Schwingungen ab, wodurch sich die Anwendung eines Ultraschallerzeugenden Geräts in der vergangenen Zeit bewährt hat. Gekoppelt mit einem Bewegungsmelder, sendet es ausschließlich Schallwellen aus, sobald sich der Fuchs dem Gehege nähert. Um dem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken werden je nach Hersteller sogar unterschiedliche Rhythmen und Töne erzeugt. Sollten die Nachbarn einem die zuvor genannten Methoden mit Flutlich und Lärm verwehrt haben, ist die Verwendung von Ultraschall eine elegante Lösung, da derart hohe Frequenzen vom menschlichen Gehör nicht erfasst werden können.


Flutlicht als Fuchsabwehr:
Wem der Basisschutz der kostengünstigen Methoden nicht genügend Sicherheit bietet, kann sich Gedanken über die Abwehr mittels Flutlicht machen. Der Fuchs wird, nachdem seine Umgebung plötzlich hell erleuchtet, zügig das Weite suchen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich bei den neugierigen Räubern ein gewöhnungseffekt einstellt.


Um dem vorzubeugen kann an Stelle des Flutlichts das Beschallen mit lauter Musik hilfreich sein. Du solltest jedoch sowohl das Flutlicht, als auch das Beschallen des zu schützenden Bereichs mit deinen Nachbarn absprechen.

Flutlicht kann wahre Wunder bewirken



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